Auch wenn der Schärfegrad aufgrund der höheren Auflösung mehr als gut ausfällt und der Detailgewinn nicht von der Hand zu weisen ist, stellt sich beim Betrachter schnell Ernüchterung ein. Der spanische Lizenzgeber hat eindeutig an Geld und Zeit gespart, um "El dia de la bestia" für das HD-Zeitalter vorzubereiten. Zeigte der Film schon immer eine grobe Körnung, wirkt gerade diese Kornstruktur im aktuellen HD-Transfer unnatürlich, und es zeigen sich deutliche Scanartefakte, die sich in den Screenshots als unschöne Gittermusterung offenbaren. Als Entwarnung sei gesagt, dass im bewegten Bild nichts mehr davon zu sehen ist. Dennoch leidet nicht selten die Natürlichkeit darunter, und aufgrund einer sichtbaren Nachschärfung, die sich durch Doppelkonturen und gelegentliche Treppenmuster auszeichnet, hinterlässt das Bild einen inkonsistenten Eindruck. Dies gilt auch für den Kontrast, der mal ausgewogen und natürlich, dann wieder viel zu hart und sumpfig wirkt. In den schwächsten Momenten lässt er Details im viel zu tiefen Schwarz ertrinken und zeigt zudem deutlich stehende Rauschmuster. Dies geschieht am häufigsten in den besagten Effektshots, wie z .B. bei der Beschwörung des Teufels oder beim Finale auf dem Dach. Dieses Ungleichgewicht tritt auch bei der eigentlich sehr natürlichen Farbgebung auf und sorgt gerade in Rottönen immer mal wieder zu Übersättigungen.
Es sollte natürlich in Betracht gezogen werden, dass "El dia de la bestia" ein gering budgierter Independentfilm aus Spanien ist und man bereits während der Dreharbeiten eine Menge falsch gemacht hat, wie es der Regisseur im Kommentar zu verstehen gibt. Zufrieden darf man von daher dennoch mit dem Bild sein. Trotz einer nicht sehr sorgfältigen Aufarbeitung des Materials stellt dies bisher weltweit die beste Fassung des Films dar, und da die Spanier den selben Kurs wie ihre italienischen Kollegen fahren, darf so schnell nicht mehr mit einem neuen HD-Transfer gerechnet werden. Da sind unsere Nachbarländer halt sehr eigen. Es sollte noch am Rande erwähnt werden, dass Anolis nicht noch zusätzlich an den Reglern drehte und auch die Kompression tadellos im Hintergrund arbeitet. So bleibt ein zufriedenstellendes Ergebnis was uns 4 Punkte wert ist.